Wieviele Menschenleben Florence Nightingale durch ihr Wirken tatsächlich bis heute gerettet hat, lässt sich kaum beziffern.
Florence Nightingale (1820-1910) ist bekannt für Ihre Verdienste als Krankenpflegerin und Sanitäterin - ihre Pionierleistungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrunderts prägen bis heute die Grundlagen der modernen Gesundheits- und Krankenpflege.
Nicht ganz so bekannt ist allerdings der Umstand, dass sie Ihre Überzeugungsarbeit erfolgreich durch Datenerhebungen, Datenanalysen - und vor allem auch Datenvisualisierungen - untermauerte und damit auch in diesem Gebiet als Pionierin gilt.
Nightingale erkannte vor allem bei Ihrem Einsatz im Krimkrieg, dass die Sterblichkeitsrate der Soldaten nur zu einem relativ kleinen Teil durch unmittelbare Kriegshandlungen bedingt war. Die meisten Menschen kamen durch Infektionen und andere vermeidbare Krankheiten ums Leben. Sie entwickelte dazu das Polar-Area-Diagramm (1858) in dem sie die einzelnen Monate ('Tortenstücke') des Jahres anhand der Gesamtanzahl der Toten durch die jeweilige Größe gewichtete und zudem farblich den Anteil der vermeidbaren Fälle aufzeigte.
Nach ihrer unermüdlichen Arbeit und vorbildlichen Organisation vor Ort bei Krisenherden war sie später krankheitsbedingt dazu gezwungen, von zuhause aus ihre Arbeit fortzusetzen. Das brachte sie noch mehr dazu, Daten aus dem Gesundheitswesen umfangreich zu erheben, zu sammeln und statistisch auszuwerten. Sie schickte Fragebögen aus, aber griff ebenso auf vorhandenes Material wie Regierungsberichte und behördliche Stellungnahmen zurück.
Aus all diesem Material leitete sie wissenschaftliche Erkenntnisse ab und setzte diese als visuelle Grafiken in statistischen Berichten um, da sie sich der Wirkkraft des Visuellen bewusst war. In ihren Regierungsberichten veranschaulichte sie, dass die Unterlassung von entsprechenden Sanitätsmaßnahmen eine ähnliche Auswirkung hat, wie wenn man jährlich 1.000 eigene Soldaten erschießen würde. Sie nutzte erfolgreich ihre Popularität, um Druck auf die Politik auszuüben. Sie drohte unter anderem damit, diverse Reports zu veröffentlichen, sollte die britische Regierung keine Verbesserungen im Sanitätswesen unternehmen.
Neben der faktenbasierten Beschreibung der Zustände leitete sie mit Hilfe von Datenanalysen die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Soldaten ab: Vorbeugende Hygienemaßnahmen, zentrale (Militärs-)Krankenhäuser, verbesserte Ausbildung der Ärzte und Pfleger u.v.m.
Ihre unermüdliche Arbeit hatte entsprechende Auswirkungen: Die Sterblichkeitsrate der Soldaten sank in den Folgejahren signifikant - dokumentiert vom statistischen Amt der britischen Regierung, dass auf Grund ihrer Berichte eingeführt wurde.
Ihre Popularität hatte sie vor allem der visuellen Aufbereitung des statistischen Materials zu verdanken: so war es auch statistisch und mathematisch weniger affinen Menschen möglich, Korrelationen und Kausalitäten zu verstehen.
Nach ihrer Rückkehr aus dem Krieg veröffentlichte sie die Bücher 'Notes of Hospital' und später 'Notes on Nursing', die alle möglichen Themen der Gesundheitspflege - ungeacht ob im Spital oder zuhause - abdecken. Nightingale hatte dabei stets einen gesamtheitlichen Ansatz der Fürsorge, begonnen bei der richtigen Ernährung, über das richtige Lüften bis hin zur Einbeziehung der Angehörigen für eine optimale Genesung. Sie betrachete stets das Gesamte aus physischen und psychischen Umständen für die Patienten.
1860 gründete sie die erste Pflegeschule Englands 'Florence Nightingale Faculty of Nursing and Midwifery' in London - eine bis heute weltweit führende akademische Fakultät der Gesundheitspflege am St. Thomas Hospital, das seit dem 12. Jahrhundert Menschen kostenlos seine medizinischen Dienste zur Verfügung stellt.
Dank Nightingale gewann der - zuvor eher verruchte und unbeliebte - Beruf als Krankenpflegerin großes Ansehen. Auch im Ausland wurde ihr Werk anerkannt: Auf der ganzen Welt wurden Lazarette nach ihren Maßstäben und Empfehlungen eingerichtet. Sie hatte den Grundstein dafür gelegt, wie Krankenhäuser gebaut werden müssen, damit sie effektiv und hygienisch geführt werden können.
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